PflegetippsSo pflegen Sie Ihre Möbel



Allgemein:
Damit Sie viel und lange Freude an Ihren Möbeln haben, möchten wir Sie umfassend über wichtige produkt- und warentypische Eigenschaften unverbindlich aufklären. Dazu gehören Veränderungen durch die übliche tägliche Nutzung, durch Licht, Sonne, Ihr Raumklima usw. sowie wichtige Reinigungs- und Pflegehinweise. Diese gelten jedoch unter Vorbehalt, da es bei Möbeln eine Vielzahl an Materialeigenschaften gibt, auf die wir insbesondere in Sonderfällen aus Platzgründen nicht detailliert eingehen können. Fragen Sie im Zweifelsfall immer Ihren Küchen- oder Einrichtungsberater.

Gerade das Raumklima ist für Menschen und Möbel sehr wichtig: Mediziner und Wissenschaftler empfehlen für Innenräume im Jahresdurchschnitt eine Temperatur von 18 bis 23° Celsius und eine relative Luftfeuchtigkeit von 45 bis 55 %. Das ist für unsere Gesundheit von großer Bedeutung, besonders aber für Allergiker und Asthmatiker. Achten Sie deshalb bitte auf ausreichende Frischluft in Ihren Räumen. Sinkt die Luftfeuchtigkeit nämlich zu stark ab, kann es zu unangenehmen elektrostatischen Aufladungen in Verbindung mit Elektrosmog kommen, z. B. durch TV-Flachbildschirme, synthetische Teppichböden, Textilien und Polstermaterialien, oder auch zu starkem Austrocknen bei Massivholz.Elektrostatische Aufladung ist also in der Regel kein Materialfehler, sondern wird fast immer durch zu trockene Luft ausgelöst.



Goldenes M:
Für Möbel mit dem Gütezeichen „Goldenes M“ gelten die Regelwerke nach RAL GZ 430 der Deutschen Gütegemeinschaft Möbel (DGM) e.V.. Gütegeprüfte Möbel müssen besondere Anforderungen für geprüfte Qualität, garantierte Sicherheit und gesundes Wohnen erfüllen. Gute und geprüfte Möbel müssen die strengen EU-Bedingungen hinsichtlich der Schadstoffgrenzwerte erfüllen. Dies ist jedoch keine Garantie dafür, dass es bei empfindlichen Personen nicht trotzdem zu allergischen Reaktionen kommen kann. Lassen Sie sich bitte beraten. Eine Rechtsverbindlichkeit kann daraus nicht abgeleitet werden und muss jeweils im Einzelfall geprüft werden.



Abfärbungen (nicht farbechte Textilien):
Auf hellen oder einfarbigen Bezugsmaterialen können „nicht farbechte“ Textilien wie z. B. Jeans oder T-Shirts leicht abfärben, besonders bei kräftigen Farben. Dies lässt sich bei den meisten Stoffbezügen nicht entfernen und bei gedeckten Ledern nur noch im Anfangsstadium. Dabei liegt kein berechtigter Beanstandungsgrund am Möbel vor, denn die Verursacher sind externe, nicht farbechte Materialien, z. B. Jeans.



Allergien:
Eine Garantie für “antiallergische“ Möbel gibt es leider nicht und Menschen reagieren sehr unterschiedlich. Im Zweifelsfall können Sie evtl. Materialproben bei einem Arzt auf Allergien testen lassen. Beim Kauf sollten Sie auf die Gütezeichen wie z. B. „Goldenes M“, „Blauer Engel“ sowie auf die ausführlichen Produktinformationen achten.



Arbeitsplatten für Küchen (allgemein):
Die Küchenarbeitsplatte und das Kochfeld sind sicherlich die am meisten beanspruchten Flächen in Ihrer Küche. Bitte informieren Sie sich gut zu der von Ihnen ausgewählten Qualität inkl. der Reinigungs- und Pflegehinweise und lesen Sie dazu unbedingt die Herstellerangaben. Finger weg von der Chemiekeule! Die Auswahl und die Qualitätsunterschiede bei Küchenarbeitsplatten sind sehr vielfältig: Corian, Edelstahl, Glas, Glaskeramik, Granit/Naturstein, Keramik, Kunststoffbeschichtungen, Laminat, glatt und strukturiert, von Massivholz bis zu Quarzstein, und es werden sicherlich noch neue hinzukommen.
Grundsätzlich gilt: Bitte keine heißen Töpfe oder Pfannen direkt auf die Arbeitsplatten, Fugen und Stoßkanten stellen, sondern Untersetzer verwenden. Auf den Fugen der Arbeitsplattenverbindungen, im Bereich der Kochmulde und Spülmaschine, der Spülenausschnitte oder am Wandabschlussprofil darf sich keinesfalls Staunässe bilden. Bitte regelmäßig trocken reiben, sonst kann es zu Folgeschäden wie Aufquellen und Fugenschäden etc. kommen. Sonstige Abdichtungen sind üblicherweise Wartungsfugen und müssen gegebenenfalls je nach Nutzungsintensität erneuert werden. Reinigungs- und Pflegemittel gehören nicht in Kinderhände, Sie selbst sollten auch vorsorglich Schutzhandschuhe tragen. Neutrale Haushaltsreiniger und Spülmittel etc.sind die einfachsten Lösungen. Von den vielleicht allgemein empfohlenen Mitteln wie Möbelpolitur, Bohnerwachs, Dampfstrahlern und Ähnlichem wird dringend abgeraten. Die Hersteller haben auch Reinigungsmittel und Reinigungsmöglichkeiten speziell für diese unterschiedlichen Materialien getestet. Sicherlich kann Ihnen Ihr Berater zu den einzelnen Materialien auch die spezifischen Nutzungseigenschaften, warentypischen Eigenschaften sowie Reinigungs- und Pflegehinweise nennen.



Folgeschäden vermeiden:
Polstermöbel sowie Wohn- und Schlafmöbel sollen grundsätzlich nicht direkt an Wänden und nicht zu nahe an Heizkörpern oder Lichtquellen stehen; eine ausreichende Luftzirkulation muss gewährleistet sein und die Möbelteile müssen unbedingt gerade ausgerichtet stehen! Bei Nichtbeachtung kann es sehr schnell zu Folgeschäden wie Kippen, Klemmen, Quietschen, Reißen, zu Kratzern und Verziehen bis hin zu Materialbrüchen kommen. Bei Neubauten anfänglich ganz besonders für genügend Wandabstand und Luftzirkulation sorgen (Schimmelpilzgefahr). Feuchte Räume unbedingt beheizen. Bei Objekteinrichtungen o. ä. müssen Sondervereinbarungen getroffen werden.



Lichtechtheit (Lichteinwirkung bei Möbeln):
Als Lichtechtheit bezeichnet man die Resistenz eines Materials gegenüber Lichteinwirkung (insbesondere Sonnenlicht, Tageslicht, Halogenbeleuchtung usw.). Künstliche Lichtquellen und besonders Sonnenlicht verändern Oberflächen, speziell Holzoberflächen oder Leder. Diese Art von „Sonnenbrand“ führt durch seinen chemischen Aufbau zu Farbveränderungen. Naturhölzer können nachdunkeln oder vergilben, gebeizte Hölzer können ausbleichen. Das gilt auch für beschichtete oder lackierte Möbel. Dekostoffe und Materialien haben in der Regel nur eine eingeschränkte Lichtechtheit. Schützen Sie Ihre wertvollen Möbel unbedingt vor extremer Lichteinwirkung; eine „absolute“ Lichtechtheit gibt es nicht. Die Urgewalt der Sonne verändert alle Materialien! Besondere Vorsicht ist deshalb in hellen Südzimmern mit viel Glas geboten, dort sollten bei direkter Sonneneinstrahlung Vorhänge oder Jalousien geschlossen werden, da Oberflächen sonst schon nach relativ kurzer Zeit an den beschienenen Stellen heller oder dunkler werden können. Solche farblichen Veränderungen haben allerdings auf Gebrauch oder Lebensdauer keinen Einfluss.



Unterhaltspflege:

Täglicher Gebrauch hinterlässt überall Spuren. Eine regelmäßige Unterhaltspflege ist gleichzusetzen mit der täglichen Körperpflege beim Menschen. Wichtig ist, dass verschüttete Flüssigkeiten oder Verunreinigungen ( z. B. Fruchtsaft, Alkohol etc. ) sofort mit einem saugfähigen Küchenpapier oder sauberen Tuch/ Geschirrtuch abgetupft – nicht gerieben – werden, damit sie gar nicht erst in die Oberfläche eindringen können. Keine Mikrofasertücher verwenden. Bitte nicht auf der Stelle reiben und keine silikonhaltigen Möbelpflegemittel verwenden. Versuchen Sie niemals, Schadstellen mit Lösungsmitteln zu entfernen (z.B. Fleckenentferner, Terpentin, Benzin oder gar Dampfreiniger).



Ölbehandelte und gewachste Oberflächen:

Zur Langzeitpflege benutzen Sie am besten entsprechende Spezialöle bzw. Wachse zum Auffrischen vor oder nach der Heizperiode, aber höchstens ein- bis zweimal pro Jahr. Bei der Glas- und Spiegelreinigung dürfen geölte Oberflächen nicht mit fettlöslichen Glasreinigungsmittel in Kontakt kommen. Vor dem Nachölen/Wachsen bitte zuerst die Oberflächen reinigen. Bitte grundsätzlich immer die Herstelleranweisung zum Produkt beachten!



Bezüge aus Polster, Matratze, Textilien oder Leder
Bei den meisten Stoffen, Mikrofasern, Kunst- und Glattledern genügt es, wenn Sie:
• Krümel, Staub oder Flusen vorsichtig abbürsten oder mit einer sauberen, nicht scharfkantigen Polsterdüse auf der niedrigsten Leistungsstufe absaugen.
• Fetthaltige oder säurehaltige Verschmutzungen mit lauwarmem, destilliertem(!) Wasser (wegen evtl. Kalkrückstände oder sonstiger Substanzen im Wasser) großflächig von Naht zu Naht reinigen. Am besten eignet sich dafür ein feuchtes, sauberes Tuch (z. B. Geschirrtuch) oder ein sauberer Schwamm.

Achtung:
Keinesfalls Mikrofasertücher verwenden! Bei eiweißhaltigen Flecken (z. B. Blut oder Urin) eiskaltes Wasser verwenden.

Übrigens:
Feuchtigkeit ist bei der Fleckentfernung notwendig und hat auf die meisten Möbelbezüge keine negativen Auswirkungen. Bei etwas älteren oder bereits eingetrockneten Flecken genügt normalerweise etwas Seife. Diese muss parfüm- und alkalifrei, pH-neutral und weder öl- noch fetthaltig sein.

Achtung:
Diese Neutralseifen dürfen nur verdünnt aufgetragen werden! Probieren Sie sie unbedingt zuerst an einer verdeckten Stelle aus: Dazu die verdünnte Seife auf den Fleck aufbringen und großflächig von außen nach innen reinigen. Danach mit einem sauberen Tuch und klarem, destillierten Wasser nachwischen, damit die Seifenrückst.nde weitgehend entfernt werden. Tupfen Sie nun möglichst viel von der Oberflächenfeuchtigkeit mit einem trockenen Tuch ab (nicht reiben) und lassen Sie die Stelle bei normaler Zimmertemperatur trocknen.
Auf keinen Fall mit einem Föhn trocknen – das Material könnte hart oder beschädigt werden! Im feuchten bzw. nassen Zustand das Leder oder den Stoff nicht benutzen, da sonst Dehnungen, Mulden oder Falten entstehen, die meist nicht mehr entfernbar sind. Vor seiner Nutzung muss ein Bezug vollständig abgetrocknet sein, was bis zu 2 Tage dauern kann!



Leder und seine Eigenschaften:

Anilin Leder: Naturbelassen
EigenschaftenDas edelste, hochwertigste und teuerste Leder. Warmer, weicher Griff, hohe Atmungsaktivität. Nimmt Körperwärme sehr schnell an. Natur pur, besonders im Dicklederzustand.
EmpfindlichkeitEmpfindlich, anfälliger für Verschmutzungen, nimmt trotzdem bei sofortiger Reinigung nichts tragisch.
AchtungEs bleicht aus; unbedingt vor direkter Sonne und Licht schützen.
PflegeaufwandRegelmäßig pflegen, bekommt seine typische „Lederpatina“.
geeignet fürHohe Ansprüche, für Lederliebhaber, jedoch mit allen Vor- und Nachteilen eines hochwertigen Naturproduktes; sorgsame Nutzung.

Semi-Anilin Leder:
EigenschaftenWeniger atmungsaktiv im Vergleich zu naturbelassenem Leder. Erwärmt sich langsamer; je nach Qualität anschmiegsam und weich.
EmpfindlichkeitWeniger empfindlich. Gute Lichtechtheitswerte.
PflegeaufwandRelativ gering (feucht abwischen); je nach Nutzung etwa 1-3 mal pro Jahr pflegen.
geeignet fürNormale bis gehobene Ansprüche, trotzdem pflegefreundlich.

Pigmentiertes Leder:
Eigenschaften: Geringe Atmungsaktivität, erwärmt sich nur langsam, wirkt kühl; weniger anschmiegsam und weich.
Empfindlichkeit: Weniger empfindlich.
Pflegeaufwand: Gering (feucht abwischen); etwa 1-mal pro Jahr pflegen.
geeignet für: Intensiveren Gebrauch; bei sachgemäßer Nutzung robust und unempfindlich.

Nubuk-/ Rauleder:
Eigenschaften: Weich, warm und anschmiegsam; nimmt Körperwärme sehr schnell an, sehr gute Qualität.
Empfindlichkeit: Verschmutzungsempfindlich, bleicht aus, kann im Lauf der Jahre speckig werden (Patina).
Pflegeaufwand: Regelmäßig pflegen (2-3-mal pro Jahr).
geeignet für: Sorgsame Nutzung, weniger geeignet für Haushalte mit Kindern oder Haustieren.

Spaltvelours:
Eigenschaften: Darf die Bezeichnung „Echt Leder“ führen; weich, warm, atmungsaktiv. Preisgünstigste Rindlederqualität.
Empfindlichkeit: Verschmutzungsempfindlich, bleicht schnell aus. Kann speckig werden (Patina), geringere Reißfestigkeit.
Pflegeaufwand: Hoch, regelmäßig pflegen; 2-3-mal pro Jahr.
geeignet für: Sorgsame Nutzung. Eignet sich weniger für Gebrauchsflächen; bei Verwendung auf Spannteilen und im Korpusbereich muss es als Spaltleder gekennzeichnet sein.

Gedecktes bzw. beschichtetes Spaltleder:

Eigenschaften: Darf die Bezeichnung “Echt Leder“ führen, kaum atmungsaktiv, erwärmt sich nur langsam, wirkt kühl, weniger anschmiegsam und weich, geringste Qualität. Nicht sehr reißfest.
EmpfindlichkeitIn pigmentiertem Zustand relativ strapazierfähig. Geringer Komfort. Fester bis harter Griff.
PflegeaufwandGering; 1-mal pro Jahr pflegen
geeignet fürGebrauchsflächen; bei Verwendung auf Spannteilen oder im Korpusbereich muss es als Spaltleder gekennzeichnet sein.

Blankleder:
EigenschaftenJe naturbelassener die Oberfläche, desto empfindlicher. Pigmentiert hat es eine gute Lichtbeständigkeit, erwärmt sich langsam, mittlere Atmungsaktivität, fester Griff.
EmpfindlichkeitWeniger empfindlich.
PflegeaufwandJe nach Oberfläche, aber nicht sehr hoch.
geeignet fürWird häufig als selbsttragendes Leder (ohne Polsterung) für Stuhl- und Sesselbespannungen eingesetzt.
Besoderer Hinweis: Bedenken Sie bitte immer, dass auch Leder durch starke Lichteinwirkung, insbesondere Sonne, ausbleicht und bei dauerhafter Nähe zu eingeschalteten Heizkörpern austrocknet und porös und brüchig wird.



Textilarten im Polstermöbelbereich

Flachgewebe
Vorteile: Schöne Optik, weil alle Arten von Garnen und Farben ideal kombiniert werden können.
Nachteile: Nicht so haltbar wie Velours, Mikrofaser oder Flockware; Pillingbildung möglich.

Webvelours (Chenille)
Vorteile:Hohe bis sehr hohe Haltbarkeit, leicht zu reinigen.
Nachteile: Eingeschränkte Mustervielfalt, Sitzspiegel und Hell/Dunkel-Effekte können an den Nähten auftreten.

Flockvelours, allgemein auch als Mikrofaser bezeichnet
Vorteile: Sehr haltbar, strapazierfähig und preisgünstig
Nachteile: Empfindlich gegen Lösungsmittel und Sitzspiegel, Gebrauchslüster können auftreten ebenso wie Florverklebungen durch Gebrauchsspuren. Leichter Farbabrieb bei intensiven Farbtönen möglich, z. B. bei Rot.

Mikrofaserstoffe (Wirbelvliese, hochwertig)
Vorteile: Edle Optik, ähnlich Wildleder, weicher Griff, strapazierfähig und pflegefreundlich.
Nachteile: Kann Patina bekommen (Rückstände in Form von Körperfett), Glanz oder dunkle Stellen. Leichter Farbabrieb bei intensiven Farbtönen möglich.



Acryl:
Acryl ist ein Kunststoff mit einer hohen Dichte, sehr lichtbeständig, äußerst stoßfest, thermisch verformbar und weist eine hohe Beständigkeit gegenüber gebräuchlichen Haushaltschemikalien auf. Für Küchenfronten werden meist hochglänzende Produkte verwendet.

Achtung:
Für die Pflege von Acryl niemals Mikrofasertücher verwenden. Bitte beachten Sie die Herstellerangaben und die darin empfohlenen Mittel oder fragen Sie Ihre Küchenspezialisten.