Philosophie

Firmengründer Ernst Wiemer hatte eine Vision. Er wollte das größte Möbelhaus in Soest bauen und die erste Adresse für Einrichtung und Service werden – in einer Zeit, in der es noch viel mehr versierte Handwerksbetriebe und namhafte Tischlereien gab als heute. Doch dieses Ziel verfolgten damals, kurz nach dem Krieg, auch noch viele andere.

Der typische Verkäufer damals stand für Einrichtungskompetenz pur. Er kannte sich in aller Regel deutlich besser mit seiner Ware aus als sein Kunde. Der wiederum vertraute dem Fachmann und interessierte sich nicht dafür, ob es die Wohnwand zum Vorzugspreis von 899,- EUR (damals 1.800,- DM) noch in weiteren Farben gab, sondern fragte eher: „Wie viel Meter Schrank passen in mein Zimmer?“ Und: Die Küchen und Polstergarnituren von einst halten zum großen Teil noch heute! Viele unserer Kunden verkünden stolz: „Meine Garnitur ist schon Jahrzehnte alt. Die hat mir noch der alte Wiemer verkauft!”

Etwas zu verkaufen, war seinerzeit nicht leichter oder schwerer als heute, das Konzept unterschied sich jedoch. Es war auf den Punkt, zeitgemäß und kundennah.

Heute werden Möbel völlig anders gekauft: Der Kunde kennt sich bestens aus, ist bereits vorab hervorragend durchs Internet informiert. Seine Ansprüche unterscheiden sich, etwa hinsichtlich Qualität, Preis, Herkunft und Nachhaltigkeit. Und es ist für ihn ein Leichtes, einfach online zu kaufen, weil das Sideboard dort vielleicht 50,- Euro günstiger ist oder es schon am nächsten Tag direkt vor die Haustür geliefert wird. Nicht wenige neigen zudem dazu, in einem der zahlreichen Großflächen-Möbelhäusern einzukaufen, die mit unfassbar viel Auswahl und einem tollen Einkaufserlebnis werben. All das macht es einem Fachverkäufer nicht unbedingt leicht. Hinzu kommt, dass Jobs im Einzelhandel über die Jahre viel an Attraktivität verloren haben.

Heute hätte Ernst Wiemer hundert Mal mehr Mitbewerber als damals, die alle, und das unermüdlich jeden Tag, ihre Hausaufgaben machen. Sowohl Online- als auch Riesen-Möbelhäuser sprießen wie Pilze aus dem Boden und wachsen ständig weiter. Der Wettbewerb ist gnadenlos, getrieben durch zahlreiche Faktoren. Heute hätte Ernst Wiemer wohl die Hände über dem Kopf zusammengeschlagen, sich abgewandt und sein Geld cleverer investiert. Schließlich war er ja Kaufmann!

Doch Möbel Wiemer hält mit Qualität dagegen, zwischen all der Konkurrenz rechts und links der Autobahn (A44). Nein, das Haus brüstet sich nicht damit, das beste Möbelhaus in der Region zu sein. Doch sein guter Ruf eilt ihm voraus: Möbel Wiemer steht für persönliche Beratung, angemessene Preise und hervorragenden Service. Seine ungezählten Stammkunden, die allesamt mit ihrem Namen angesprochen werden, kaufen hier nicht nur aus jahrelanger Verbundenheit, sondern eben aufgrund ihrer positiven Erfahrungen. Die Verkäufer nehmen sich viel Zeit, um auf ihre Bedürfnisse und Wünsche zielgenau einzugehen und sie umzusetzen. Wir nennen dies das gewisse Plus an Service, das andere Häuser eben nicht bieten.

Natürlich muss auch Möbel Wiemer mit der Zeit gehen und stets seine Hausaufgaben machen, um weiterhin „besser“ zu verkaufen. Es bedarf dazu einer Vision für die Zukunft, die auf Bewährtem aufbaut. Dreh- und Angelpunkt sind dabei unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die den Erfolg des Unternehmens maßgeblich vorangetrieben haben. Das Unternehmen wiederum sorgt dafür, dass sich Mitarbeiter und Kunden gut aufgehoben fühlen und alles reibungslos ineinander greift: mit Service und vorbildlicher Beratungsqualität durch gut ausgebildete und zufriedene Mitarbeiter. Denn unser gewisses Plus muss sich in der Unternehmenskultur selbstverständlich widerspiegeln – und einfach echt sein. Das bedeutet:

Wir sind das Familienunternehmen Nummer 1 in der Möbelbranche für Soest, den Kreis Soest, die Region und darüber hinaus. Wir wollen unsere Arbeitsplätze weiter sichern und gute Gehälter für gute Arbeit bezahlen. Mitten im Generationswechsel des Unternehmens sollen alle, die ein Teil davon sein wollen, die Möglichkeit bekommen, etwas beizutragen und zurückzubekommen – Karrierechancen sowie eine gute Aus- und Weiterbildung inklusive. Wir werden auch künftig die Bedingungen dafür schaffen, dass sie gerne zur Arbeit kommen und sich bei uns wohlfühlen.

Was man sich selbst auf seine Fahnen schreibt, muss natürlich auch vorgelebt werden – nämlich dass wir uns mit moderner Einrichtung bestens auskennen: Der Umbau der Küchenabteilung im Jahr 2019 ist der Startschuss dafür gewesen, das Unternehmen zu modernisieren, und zwar nicht nur die Ausstellung, sondern ebenso Mitarbeiterräume, Büros und logistische wie technische Strukturen. Dieser Prozess soll innerhalb der nächsten fünf Jahre vollzogen sein – wohlwissend, dass wir dann wieder von vorne anfangen müssen. Kontinuität ist das Stichwort: fortlaufend sicht- und spürbar zu investieren.

Unser Service-Gedanke wird wie gesagt getragen durch zufriedene Mitarbeiter in einem modernen Möbelhaus. Möbel Wiemer wird sein Plus an Service und Kundenbindung aber noch weiter ausbauen. Denn wir wollen zukünftig nicht „nur“ die Nummer 1 in der Region sein, sondern ein echter Insidertipp für Stammkunden und die, die es noch werden wollen. „Geh doch mal zu Wiemer. Ich kenne da jemanden!”, muss zum gelebten Wort werden, erreicht durch Weiterempfehlungs-Marketing und Social Media. Es ist genau das, was Ernst Wiemer seinerzeit getan hat, natürlich mit seinen damaligen Mitteln. Dazu müssen wir uns nicht von allem Konventionellen lösen, aber für Neues öffnen. Das ist der Schlüssel zum Erfolg. Davon bin ich überzeugt.

Christian Kanne

Geschäftsführer und Enkel von Ernst Wiemer